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VCD Nordost aktuell

Mahnwache: 23. August Dominicusstraße Ecke Hauptstraße

Gemeinsam mit FUSS e.V. und ChangingCities rufen wir zur Mahnwache für die gestern getötete 26 jährige Fußgängerin in Tempelhof-Schöneberg auf.

Gestern wurde in Berlin-Schöneberg eine 23-jährige Fußgängerin, die die Hauptstraße überquerte, von einem LKW überfahren und verstarb noch am Unfallort.

Fuss e. V., der VCD sowie Changing Cities e.V. rufen für
Donnerstag, den 23. August 2018 um 17.30 Uhr zu einer Mahnwache an der Unfallstelle, Hauptstraße Ecke Dominicusstraße in 10827 Berlin auf.

Die drei Organisationen möchten den Angehörigen der Getöteten ihr tiefes Mitgefühl aussprechen. Mit der Aktion fordern sie die Bundesregierung dazu auf, unverzüglich die Einführung eines verpflichtenden Abbiegeassistenz-Systems zum Schutz von Fußgängern und Radfahrern auf den Weg zu bringen.

Die Berliner Polizei meldete, dass die Frau am gestrigen Nachmittag von einem LKW, der nach ersten Erkenntnissen auf der Dominicusstraße in Richtung Rathaus Schöneberg fuhr und rechts in die Hauptstraße Richtung Norden abbog, an- oder überfahren worden ist.

„Wir sind fassungslos. Ohnmächtig erleben wir, wie immer wieder ungeschützte Verkehrsteilnehmer von abbiegenden LKWs überfahren und getötet werden. Bundesverkehrsminister Scheuer setzt weiterhin auf Freiwilligkeit bei den Firmen, wenn es um das Einbauen der Abbiegeassistenten geht. Das reicht offensichtlich nicht, jetzt muss ein Muss her! Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen, Freundinnen und Freunden der Getöteten. Ihnen sprechen wir unser tiefes Mitgefühl aus“, so Stefan Lieb, Geschäftsführer von Fuss e. V.

Heiner von Marschall, Landesvorsitzender des VCD Nordost ergänzt: „Der Verkehr auf unseren Straßen muss menschenfreundlicher werden. Das heißt vor allem: mehr Sicherheit für die schwächsten Verkehrsteilnehmer, also Fußgänger und Radfahrer. Auch den Gütertransport in der Stadt müssen wir dafür neu organisieren. LKW sollten in der Stadt nur fahren dürfen, wo sie für schwere Güter zwingend notwendig sind. Und dafür müssen sie in den Innenstädten mit der aktuell vorhandenen Sicherheitstechnik ausgerüstet sein. Jeder Verkehrstote ist einer zuviel! Wir trauern mit den Angehörigen und Freunden.“

„Zum 26. Mal wurde dieses Jahr ein Mensch im Berliner Verkehr getötet. 2017 kam allein durch rechtsabbiegende Lkw wöchentlich ein Mensch in Deutschland ums Leben. Diese Unfälle sind keine keine tragischen Einzelfälle, sondern die Folge einer Verkehrspolitik, die jahrzehntelang die Sicherheit ungeschützter Verkehrteilnehmer geistig und finanziell vernachlässigt hat. Wir fordern ein sofortiges Bekenntnis der Bundesregierung zur Vision Zero!", sagt Ragnhild Sørensen, Pressesprecherin bei Changing Cities e.V.

Die Mahnwache ist als Demonstration angemeldet.

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