VCD Nordost aktuell
Gegenüberstellung verschiedener Ergebnisse aus der neuen MiD-Studie in Bezug auf den bundesweiten Durchschnitt sowie die Länder Berlin und Mecklenburg-Vorpommern.
Nach 2002, 2008 und 2017 wurden im Jahr 2023 rd. 220.000 Haushalte in Deutschland zu ihrer Alltagsmobilität im Rahmen der Studie Mobilität in Deutschland (MiD) befragt. Im Ländervergleich zeigt die MiD-Studie recht unterschiedliche Ergebnisse. Während im Bundesdurchschnitt der motorisierte Individualverkehr (MIV Fahrt und Mitfahrt) einen Anteil von 53 Prozent hat, liegt er in Berlin bei nur 24 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern beträgt dieser MIV-Anteil 52 Prozent. Bei der ÖPNV-Nutzung ist Berlin mit einem Anteil von 27 Prozent bundesweiter Spitzenreiter, während Mecklenburg-Vorpommern mit nur 7 Prozent in 2023 weiterhin auf dem letzten Platz der 16 Bundesländer rangiert.
Obwohl die MV-Landesregierung mit der 2023 gestarteten Mobilitätsoffensive mit Mehrleistungen im SPNV, neuen Regiobuslinien, einem Rufbussystem und mit Einführung des Deutschlandtickets erstmalig diesem Trend gegensteuerte, konnte bei den Befragungen im Jahre 2023 noch keine signifikante Steigerung bei der Nutzung von Bahnen und Bussen unter der Wohnbevölkerung registriert werden. Offensichtlich sind bislang MV-Touristen häufiger auf den ÖPNV umgestiegen, wenn es zu Reisen an die Ostsee oder an die Mecklenburgische Seenplatte ging. Wilfried Kramer vom Vorstand des VCD Nordost e.V. begrüßt die Mobilitätsoffensive in MV ausdrücklich und fordert, nach Einführung des Deutschlandtickets und den deutlichen Angebotsverbesserungen bei Bahnen und Bussen, die Wohnbevölkerung durch gezielte Marketingmaßnahmen zum Umstieg beim Berufs- und Freizeitverkehr zu motivieren.
Der Fußverkehr ist in der jüngsten Studie mit einem bundesweiten Anteil von 26 Prozent der große Gewinner bei der jüngsten Modal-Split-Ermittlung. Unerwarteter Spitzenreiter ist im Ländervergleich auch hier Berlin mit einem Anteil von 35 Prozent; Mecklenburg-Vorpommern rangiert mit immerhin 27 Prozent leicht über dem Bundesdurchschnitt. Beim Radverkehr liegen Berlin und Mecklenburg-Vorpommern mit jeweils 14 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 11 Prozent, wenngleich gerade für die Metropole Berlin und nach den Diskussionen in Politik und Medien ein deutlich höherer Wert zu erwarten war.
Zum Kurzbericht: www.mobilitaet-in-deutschland.de/pdf/MiD2023_Kurzbericht.pdf