Podcast mit Juliane Krause

Juliane Krause ist seit 1985 selbständige Verkehrsplanerin und Inhaberin von plan & rat, Büro für kommunale Planung und Beratung. Seit 1995 leitet sie den Arbeitskreis „Gender und Mobilität“ der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV). 

Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Gender Mainstreaming in Verkehrsentwicklungsplänen und Nahverkehrsplänen sowie die Planung von gendergerechten Bahnhöfen. Gender-Checklisten für Verkehrsprojekte, gendersensible Fortbildungen für Verwaltungsmitarbeiter*innen, die Umsetzung von Gender Mainstreaming versteht sie als Qualitätsmerkmal in Politik und Planung.

„Das Thema wird zu wenig eingefordert“, so Krause in einem Artikel des VCD. Sie ist dort Mitglied im wissenschaftlichen Beirat. „Selbst viele Frauenbeauftragte in den Kommunen haben die Stadt- und Verkehrsplanung nicht auf dem Schirm.“

Seit fast dreißig Jahren engagiert sich Krause haupt- und ehrenamtlich, publiziert Fachartikel, ist als Gutachterin in Forschungs- und Entwicklungsprojekte eingebunden und hält Vorträge mit Titeln wie "Mobilitätsalltag von Frauen: mit dem Rad unterwegs" (2014)", "Stadtteilspaziergänge" (2014)". - Stadtteilspaziergänge als Methode zur Beteiligung genderrelevanter Gruppen - Beispiele aus Freiburg und Braunschweig" (2012) - "Genderaspekte in der Verkehrsplanung" (2005).

„Die stärkere Beachtung weiblicher Mobilität und frauenspezifischer Belange ist ein Beitrag zur Belebung und Wiederaneignung von öffentlichen Räumen, verbunden mit kurzen, sicheren Wegen. Dies kommt letztendlich allen Bevölkerungsgruppen und einer sozialen Stadt zugute.“

Natürlich kennt sie das Beharrungsvermögen männlich dominierter Gremien und Gruppen in der Verkehrsplanung und -politik nur zu gut. Dass sie sich dennoch immer wieder einmischt, liegt an ihren Kernkompetenzen, die sie selbst mit Beharrlichkeit, Zielorientierung, Begeisterung für das Thema und Netzwerken beschreibt. Ihr Wissen gibt sie in Workshops weiter. Zuletzt moderierte sie den Fachworkshop "Gender und Mobilität“ bei der Friedrich-Ebert-Stiftung, dessen Ergebnisse unter anderem in die Verkehrspolitik der SPD einfließen sollen.

Aktuell arbeitet sie an TinnGO, einem europäischen Projekt, das aktuelle geschlechtsspezifische Herausforderungen im Verkehrssystem und die Mobilitätsbedürfnisse von Frauen erforscht.

Nur wer sich für das Thema engagiert, kann etwas bewegen. Davon ist Juliane Krause überzeugt.