Barcelona baut um. 503 Superblocks will es in der Zukunft entstehen lassen. Die Stadt soll den Autos genommen und den Menschen zurückgegeben werden.
Superblocks (auf katalanisch: superilles) sind 400 m x 400 m große städtische Wohnflächen - kleiner als ein Kiez, größer als ein Straßenzug. Sie sind für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen da, für Spielplätze und Straßenfeste und viel Grün. Autos dürfen dort fahren, allerdings nur von den Anwohner:innen und nur bis maximal 10 km/h. Es gibt nur eine Fahrtrichtung. Der gewöhnliche Straßenverkehr findet auf den großen Straßen außerhalb statt.
Der erste Superblock entstand 1993 im Viertel El Born. Zwei weitere folgten im Jahr 2005. Anfangs waren vor allem Ladenbesitzer:innen skeptisch, sie fürchteten um ihre Kundschaft. Allerdings hat sich gezeigt, dass in den ersten Superblocks mehr und mehr Geschäfte eröffnet haben.
Nun erobern diese grünen, verkehrsarmen Inseln nicht nur Barcelona, sondern die Herzen der Stadtplaner:innen auf der ganzen Welt. Die Superblocks gelten als eine der besten Vorzeigemodelle, wie eine Stadt nachhaltig, sicher und menschenfreundlich umgestaltet werden kann.
Auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel plant Berlin ein autoarmes Wohnquartier mit über 6000 Wohnungen: das Schumacher Quartier. Die Wege zu Kitas, Schulen, zum Arbeitsplatz im Quartier, zu Geschäften und Dienstleistungsangeboten sollen zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar sein.
An den Rändern des Quartiers sollen sieben sogenannte Mobility-Hubs in der Nähe von Bushaltestellen gebaut werden. Sie sind so etwas wie Quartiersgaragen, in denen die Bewohner:innen ihre Autos abstellen dürfen. Weitere Parkplätze für Autos wird es im Quartier nicht geben. Eine Ausnahme sind ausgewiesene Parkplätze, die Menschen mit Behinderung nutzen dürfen. Im Quartier selbst soll der Radverkehr an erster Stelle stehen.
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