Es braucht ein Straßenverkehrsrecht, das die Schutzbedürftigkeit von Kindern in den Mittelpunkt stellt, Vision Zero als Ziel hat und selbständige und sichere Mobilität unserer Kinder garantiert.
Städte und Gemeinden müssen die Freiheit erhalten, kinder- und fahrradfreundliche Maßnahmen nicht nur an einzelnen Gefahrenstellen umzusetzen, sondern im gesamten Stadtgebiet. Das umfasst z.B.:
Mit ca. 250 kleinen und großen Menschen fuhren wir, nach Begrüßung durch Bezirksstadtrat Hr. Dollase, mit unserer Kidical Mass vom Winterfeldtplatz zur Jugendverkehrsschule Am Sachsendamm. Dort trafen wir auf drei andere Kidical Mass Arme aus Steglitz, Kreuzberg-West, Tempelhof und Schöneberg geben, die alle zur Jugendverkehrsschule am Sachsendamm führten. Von dort fahren wir nunmehr 1000 Menschen, unter dem "Straßen sind für alle da!", gemeinsam weiter zum Tempelhofer Feld.
Bei strahlendem Sonnenschein konnten wir dieser Kidical Mass deutlich machen, dass Straßen so gestaltet werden müssen, damit alle Verkehrsteilnehmenden und vor allem Kinder sicher und ohne Gefährdung ans Ziel kommen. Deshalb fordern wir, wie etwa 600 Kommunen und die Verkehrsministerkonferenz, eine Änderung des Straßenverkehrsrechts, zugunsten von ungeschützten Verkehrsteilnehmenden. Dafür haben wir mit dem Bundesmobilitätsgesetz einen Vorschlag gemacht.


300 Kinder und Erwachsene kamen in Schöneberg zur Kidical Mass, um für den Erhalt der Verkehrsschule am Sachsendamm zu demontrieren. Diese ist akut durch eine Kündigung zu Mitte Juni 2022 durch das Möbelhaus Krieger / Höffner bedroht.
Ein Bündnis aus VCD NORDOST, BUND Berlin, Verkehrswacht und Kidbike rief zur Demonstration auf. Denn Schöneberg braucht eine Jugendverkehrsschule. Hierher kommen u.a. Kinder aus 21 Grundschulen, üben für ihre Radfahrprüfung und legen sie hier ab. Für Erwachsene wird die Förderung der Fahrradmobilität angeboten. Das
Training befähigt Kinder und Erwachsene, sich selbstständig und sicher durch den Verkehr zu bewegen. Allein im Vor-Corona-Jahr 2019 hatte die Jugendverkehrsschule 14.300 Besucher*innen.
Wenn dieser wichtige Baustein für die Verkehrswende und gegen den Klimawandel wegfiele, würde zehntausenden Kindern in den nächsten Jahren die Möglichkeit genommen werden, das Radfahren und für ihre Verkehrssicherheit zu üben. Das gilt für die schulische Radfahrausbildung sowie für die außerschulischen Trainingsangebote
Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg begrüßte die Unterstützung. Stadträtin für Stadtentwicklung Angelika Schöttler, Stadträtin für Verkehr Saskia Ellenbeck und Stadtrat für Schule Tobias Dollase waren bei der Kidical Mass dabei. Stadträtin Schöttler betonte den Einsatz des gesamten Bezirksamtes für den Erhalt der Verkehrsschule und für die Rücknahme der Kündigung zu Mitte Juni. Diese sei nicht notwendig, da zwischen dem Bauherren und dem Bezirk noch viele baurechtliche Fragen zu klären seien, die sicherlich nicht vor 2023 geklärt wären. Dennoch suche das Bezirksamt schon fieberhaft nach Ersatzflächen.
Die Teilnehmer*innen der Kidical Mass bedankten sich für die Teilnahme. Heiner von Marschall, Vorsitzender vom VCD NORDOST, betonte, dass ein Standort im Bezirksteil Schöneberg erhalten werden müsse. Das Angebot nahe der Schulen garantiere die weitere Nutzung. Die Praxis sei ebenso notwendig wie die allgemeine Mobilitätsschulung.
Schluss mit Elterntaxis
Im Interview mit der taz macht Geschäftsführerin Regine Wosnitza betonte, dass die schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen im Zentrum der Verkehrsplanung stehen müssten und die 70-jährige Dominanz des Autos ein Ende haben müsse.
Berliner Abendschau am 15.Mai 2022
Die rbb-Abendschau war am Anfang der Kidical Mass dabei. (Ab Minuten 7.28)
Bezirk Schöneberg kämpft für Jugendverkehrsschule
Der Reporter der Berliner Morgenpost radelte neben Gabi Jung, Referentin für Mobilitätsbildung beim BUND Berlin wies daraufhin, dass Tempelhof-Schöneberg mindestens zwei Jugendverkehrsschulen benötige.
Verkehrsschule Schöneberg: Demonstration gegen die Schließung
Bereits Anfang Mai berichtete die Berliner Morgenpost über die Gefahr der Schließung und den dagegen geplanten Protest.
Verkehrsschule am Sachsendamm steht vor dem Aus
Die BZ zitiert Schulstadtrat Tobias Dollase: „Geeignete Grundstücke sind rar, aber ich bin optimistisch, dass wir eine Möglichkeit finden werden.” Und zeigt in dem Artikel ein super historisches Foto der Jugendverkehrsschule aus den 80er Jahren. Denn so lange existiert sie an diesem Ort.
Die Pressemitteilung des Bundesverband VCD zur Kiddical Mass
