Nordost

Umwelt und Klima, Pressemitteilung
VCD Nordost aktuell

VCD Nordost unterstützt den Vorschlag des Bezirksamt Mitte zum Rückbau der Leipziger Straße und für die Anpassung der öffentlichen Räume an die Klimakrise

Umweltgerechtigkeit zum Kompass der Verkehrsplanung zu machen, nutzt dem Klimaschutz, der Gesundheit und der Lebensqualität

Berlin, 30.Juli 2022

Das Bezirksamt Mitte in Berlin hat passend zum World Overshoot Day am 28.7.2022 seine Planungen für die Leipziger Straße und den Hackeschen Markt vorgestellt. Der öffentliche Raum soll mehr Platz für Bäume , Grünflächen und Radfahrstreifen bekommen zulasten von Fahrspuren für den motorisierten Verkehr. Die Planung passt zentrale öffentliche Räume im Zentrum des ehemaligen Ostberlins an die Gesundheits- und Klimaziele der Landes- und Bundesregierung an. Für Berlin bedeutet die Umsetzung dieser Ziele eine Reduktion des motorisierten Verkehrs auf ca. ein Drittel.

"Der VCD Nordost unterstützt die Forderung, den Hackeschen Markt autofrei zu gestalten, sagt Landesvorsitzender Heiner von Marschall. „Gerade hier kann die Qualität des Stadtraums deutlich verbessert werden. Für die Leipziger Straße fordern wir eine Verlängerung des zwischen Mauerstraße und Charlottenstraße vorhandenen Querschnittes bis zum Spittelmarkt. Auf der so gewonnenen Fläche könnte auf der Nordseite der "Leipziger Park" entstehen: Mehr Grün statt Asphaltwüste und Platz für Aufenthalt und Spielplätze.“

Der VCD Nordost plädiert für den Einbezug von Umweltkriterien bei Prognosen, Planung und Umsetzung im Verkehrssektor. „Im Wrangelkiez nimmt der Motorisierte Individualverkehr 44% der Verkehrsflächenanteile ein, Parkflächen belegen 11 % der Fläche,“ so VCD Nordost Vorstandsmitglied Christiane Heiß. „Laut Umweltgerechtigkeitsatlas ist Kreuzberg in den Bereichen Klima- und Luftbelastung sowie Grünflächenversorgung unter den drei am stärksten belasteten Bezirken in Berlin.“

Entlastungen können durch den Rückbau von Fahrspuren für den MIV erfolgen. So änderte sich der Modal Split in der Kantstraße signifikant nach der Errichtung des Pop-Up Radstreifens. Während die Anzahl der Autos sich um 22% reduzierte (20.982 Stück zu 16.387 Stück), erhöhte sich der Anteil des Radverkehrs um 232% (1.542 Fahrräder zu 5.125 Fahrräder).

Auch den Appell von Almut Neumann, Verkehrsprognosen nach veränderten Parametern zu erstellen, begrüßt der VCD Nordost. „Mit der Erstellung von Verkehrsprognosen nach neuen Parametern wie Umweltgerechtigkeit, Verkehrssicherheit, Flächengerechtigkeit und Modal Split zugunsten des Umweltverbundes, könnten alle Berliner Verwaltungen auf die ökologischen Grenzen reagieren und die Maßnahmen an die international vereinbarten Klimaschutzziele anpassen,“ so Heiner von Marschall.

Pressekontakt
Heiner von Marschall, Landesvorsitzender VCD-Nordost, Tel.: 0174-465 65 23, heiner.v.marschall@vcd-nordost.de
Christiane Heiß, Mitglied des Vorstandes, christiane.heiss@vcd-nordost.de

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