Radverkehr,
Verkehrssicherheit,
Pressemitteilung
VCD Nordost aktuell
Wer würde sich das nicht wünschen: Ein besseres Miteinander im Straßenverkehr, wo alle ihren Platz haben, um ihre Wege durch die Stadt sicher und unbedrängt bewältigen zu können?
Leider ist das nicht so. 60 Jahre lang stand die „autogerechte Stadt“ im Fokus! Alles wurde der vermeintlichen „Leichtigkeit und Flüssigkeit“ des Kfz-Verkehrs untergeordnet. Wer nicht Auto fährt, wurde schleichend fast unbemerkt immer mehr an den Rand gedrängt. Besonders schwierig und gefährlich für Kinder, nicht nur auf dem Schulweg und für Ältere sowie Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Die Folge: Ältere bevorzugen oft aus Sicherheitsgründen das Auto. Viele Eltern lassen ihre Kinder nicht mehr alleine unterwegs sein, weil sie Angst um ihre Kinder haben, eben weil es zu gefährlich ist. Stattdessen fahren sie ihre Kinder überall hin und verschärfen damit das Problem. Eigentlich bewegen sich Kinder gerne, sind gerne selbständig unterwegs! Geht leider nicht aus den v.g. Gründen! Es kann und darf nicht sein, dass sich nicht nur Kinder, auch viele andere und insbesondere ältere Menschen nicht mehr auf die Straße trauen, weil sie den Straßenverkehr als gefährliche Bedrohung erleben. So wird Menschen Bewegungsraum und ein Stück Freiheit genommen.
Nicht zuletzt die Autofahrenden erleben täglich: Von „Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs“ kann keine Rede sein, dafür stehen sie viel zu oft und regelmäßig in viel zu vielen Staus! Hier muss dringend Abhilfe geschaffen werden! Eine Möglichkeit: Sichere Radwege locken mehr Radfahrende auf die Straße. Mehr Radfahrende entlasten die Straßen!
Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) sagt: Es sind zu viele Autos in der Stadt und sie müssen weniger werden. Leider scheinen die bislang getroffenen Entscheidungen nicht zu dem erklärten Ziel zu passen.
Wir brauchen eine Mobilität für alle, die weniger Fläche ineffizient in Anspruch nimmt, sondern den Menschen Raum gibt. Und die Verkehrssicherheit muss oberstes Ziel bleiben!
Maria-Anne Lamberti, Sprecherin der ADFC Stadtteilgruppe Reinickendorf und Mitglied im ADFC Landesvorstand Berlin erklärt:
„Die Ollenhauerstraße ist ein besonders eklatantes Beispiel: Ein mit Bundes- und Landesmitteln fertig gestellter und deutlich markierter Radweg, wurde wieder gesperrt. Begründet wurde dies ausgerechnet damit, dass das Fahrradfahren auf dem neuen Radweg nicht sicher sei! Tatsache ist: Alle Verkehrsteilnehmende sind irritiert! Fahrradfahrende müssen die Fahrbahn nutzen, Autofahrende fühlen sich ausgebremst oder sogar provoziert. Diese Situation fördert nicht das Miteinander, sondern das Gefährdungspotenzial für alle Verkehrsteilnehmenden auf der Ollenhauerstraße, insbesondere für Radfahrende!“
Heiner von Marschall, Landesvorsitzender des VCD Nordost, ergänzt:
„Im Radnetz hat die Ollenhauerstraße eine herausragende Bedeutung, da sie zu dem Dreieck gehört, mit dem die bezirklichen Oberzentren Tegel, Wittenau und Kurt-Schumacher-Platz miteinander verbunden werden sollen und auch ein Großteil der Oberschulen angebunden wird. Und sie ist unverzichtbarer Teil der Radrouten in die City West. Es ist völlig absurd, dass der fertige Radweg nicht genutzt werden darf!“
Deshalb rufen die ADFC Stadtteilgruppe Reinickendorf und der VCD Nordost gemeinsam mit weiteren Initiativen auf zur
Fahrraddemonstration auf der Ollenhauerstraße
Wann: Montag 17. Juli von 17:00 bis 18:00 Uhr
Wo: Treffpunkt Einfahrt Karl Bonhoeffer Nervenklinik, Oranienburger Str. 285, 13437 Berlin
Wir fordern:
Sichere Radwege in Reinickendorf und ganz Berlin!
Macht den Radweg frei!
Pressekontakt VCD Nordost:
Heiner von Marschall, Landesvorsitzender
Email: heiner.v.marschall@vcd-nordost.de Tel: 0174 465 65 23
Mobilitätswende heißt für uns: Eine Transformation unseres Verkehrssystems, das aktuell vorrangig auf privaten Autobesitz ausgerichtet ist, hin zu einer Mobilität für alle im Umweltverbund (ÖPNV, Fahrrad, Fußverkehr), ergänzt durch Sharing sowie Liefer- und Fahrdienste (für Personen und Güter) aller Art. Dies ermöglicht gleichzeitig die #VisionZero.
Der VCD (Verkehrsclub Deutschland) setzt sich ein für Mobilität für Menschen, ein positives Miteinander aller Verkehrsarten und eine ökologische Verkehrswende. Schwerpunkte sind dabei die Förderung des Umweltverbundes (ÖPNV, Fahrrad und Fußverkehr) und mehr Verkehrssicherheit gerade auch für die schwächeren Verkehrsteilnehmer: Kinder, Ältere und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen.
Der VCD Nordost ist der Landesverband für Berlin und Mecklenburg-Vorpommern.