Auto & Straße,
Bus & Bahn,
Fußverkehr,
Radverkehr
VCD Nordost aktuell
Die jüngst veröffentlichten Ergebnisse der SrV-Studie 2023 (Mobilität in Städten) der TU Dresden hat für Berlin den Trend weg vom motorisierten Individualverkehr (MIV) hin zum Umweltverbund von ÖPNV, Rad- und Fussverkehr ein weiteres Mal bestätigt. Während zuletzt nur noch 22 Prozent mit dem PKW unterwegs waren, konnten für den Fussverkehr mit 34 Prozent, für den ÖPNV mit 26 Prozent und für den Radverkehr mit 18 Prozent registriert werden. Auffallend sind daneben die Modal-Split-Werte in den 12 Berliner Bezirken, die große Abweichungen bei den vier Verkehrsarten aufweisen.
Während in Friedrichshain-Kreuzberg immerhin 92 Prozent der Wege zu Fuß, mit Bus und Bahn sowie dem Rad unternommen wurden, sind es nur 8 Prozent mit dem MIV. In Spandau ist die dominierende Verkehrsart weiterhin der PKW-Verkehr mit 35 Prozent gefolgt vom Fußverkehr mit 30 Prozent, dem ÖPNV mit 24 Prozent und dem Radverkehr mit nur 11 Prozent. Auch in den Bezirken Reinickendorf und Marzahn-Hellersdorf dominiert der PKW-Verkehr mit jeweils 33 Prozent gegenüber dem Fuß- oder ÖPNV-Verkehr. Es zeigt sich gerade bei den beiden West-Berliner Bezirken Spandau und Reinickendorf mit den Neubaugebieten Falkenhagener Feld und Märkisches Viertel, die über keine Schienenanbindung mit S-Bahn- , U-Bahn- oder Straßenbahn verfügen, dass der MIV weiterhin die am meisten genutzte Verkehrsart ist. Der Radverkehr liegt hier deutlich unterhalb des Berliner Durchschnittswertes von 18 Prozent.
Für den VCD Nordost zeigen die jüngsten Ergebnisse der SrV-Studie 2023 den Handlungsbedarf für die Berliner Verkehrspolitik auf. In den Berliner Außenbezirken ist insbesondere durch den Ausbau der Fahrradinfrastruktur und durch gezielte Angebotsverbesserungen beim ÖPNV der Umstieg auf den Umweltverbund zu fördern. Dementsprechend sollte ein Umdenken bei der Anbindung von Neubaugebieten, die bislang nur durch den BVG-Busverkehr erschlossen werden, erfolgen. Eine Straßenbahn-, S-Bahn- oder U-Bahn-Anbindung sollte dabei für diese unterversorgten Gebiete ganz oben auf der Prioritätenliste der Senatspolitik stehen.