Nordost

Verkehrssicherheit
VCD Nordost aktuell

Gedenken an 34 Verkehrstote 2022 & Mahnwache für getötete Fußgängerin in Lankwitz abgehalten

Für den 18. Dezember hatte der VCD Nordost gemeinsam mit ADFC Berlin, Changing Cities und FUSS e.V. zu einer Mahnwache am Unfallort aufgerufen, um das Gedenken an die im Straßenverkehr getötete 15jährigen Fußgängerin zu unterstützen und an die 34 Menschen zu erinnern, die im Jahr 2022 im Berliner Straßenverkehr getötet wurden.

Am Unfallort wurde eine weiße Figur zum Gedenken an die Getötete aufgestellt und nach einer kurzen Ansprache gedachten mehrere Dutzend Menschen allen Verstorbenen. Besucher konnten Blumen ablegen und Kerzen entzünden. Nach Angaben der Polizei nahmen rund 90 Menschen daran teil.

Pressemeldungen: Tagesspiegel; rbb24

Polizeimeldung: https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/2022/pressemitteilung.1273762.php

Unter den  im Berliner Straßenverkehr Getöteten waren 14 Menschen über 70 Jahre, zwei Jugendliche, ein 11jähriges und ein 5jähriges Kind. 26 Todesfälle wurden durch Pkw oder Lkw, drei durch Trams, einer durch einen Bus und einer durch ein Skateboard verursacht. In drei Fällen handelte es sich um Alleinunfälle.

Unsere Übersicht zu allen Todesopfern im Berliner Straßenverkehr: 

https://nordost.vcd.org/ziele/verkehrssicherheit/verkehrstote-2022

Wieder zeigt sich: es ist unser weiterhin vorrangig auf Kfz ausgerichtetes Verkehrssystem, das Menschen tötet. Erschreckend ist die Anzahl schwächerer Verkehrsteilnehmer:innen unter den Opfern, insbesondere Ältere und Kinder. Die Opfer sind meist ungeschützt zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Auffällig ist auch die zunehmende Zahl getöteter Kradfahrer.

Den ÖPNV betrachten wir als Teil der Lösung: einer Mobilitätswende hin zum Umweltverbund (ÖPNV, Fahrrad, Fußverkehr). Aber wir bemerken mit Sorge, dass wir auch hier genauer hinsehen müssen, wie wir die Verkehrssicherheit erhöhen können. Drei tödliche Tramunfälle 2022 (2021: vier) zeigen den Bedarf, die Aufmerksamkeit zu erhöhen und mehr sichere Querungen zu schaffen.

Wir wollen nicht länger hinnehmen, dass Menschen auf unseren Straßen sterben, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort sind. Jeden kann es jederzeit treffen.

Gemeinsam fordern wir:

  • Stoppt das Sterben auf unseren Straßen!

  • Den Umbau der autogerechten zur menschengerechten Stadt

  • Eine sichere Verkehrsinfrastruktur, damit sich alle sicher und unbedrängt durch unsere Stadt bewegen können.

  • Die #VisionZero, also keine Toten und Schwerverletzten mehr im Straßenverkehr, muss als oberstes Ziel aller Planungen und Maßnahmen konsequent umgesetzt werden.

  • Für die Opfer und Hinterbliebenen fordern wir die Einrichtung einer Ombudsstelle. Mit den Folgen eines schweren Unfalls werden die Opfer und Familien bisher alleine gelassen und sind damit oft überfordert. Sie verdienen eine angemessene Betreuung und die solidarische Unterstützung unserer Stadtgesellschaft bei der Bewältigung der Unfallfolgen und der Geltendmachung ihrer Ansprüche.

  • Wo Menschen im Straßenverkehr getötet wurden, muss den Hinterbliebenen die Einrichtung eines angemessenen Gedenkortes ermöglicht werden, was gleichzeitig der Mahnung an alle Verkehrsteilnehmenden dient.

Pressekontakt VCD Nordost:

Heiner von Marschall, Landesvorsitzender
Email: heiner.v.marschall@vcd-nordost.de Tel: 0174 465 65 23

www.vcd-nordost.de

Der VCD (Verkehrsclub Deutschland) setzt sich ein für Mobilität für Menschen, ein positives Miteinander aller Verkehrsarten und eine ökologische Verkehrswende. Schwerpunkte sind dabei die Förderung des Umweltverbundes (ÖPNV, Fahrrad und Fußverkehr) und mehr Verkehrssicherheit gerade auch für die schwächeren Verkehrsteilnehmer: Kinder, Ältere und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen.

Der VCD Nordost ist der Landesverband für Berlin und Mecklenburg-Vorpommern.

 

Mobilitätswende heißt für uns:

Deutlich weniger Kfz-Verkehr durch die Transformation unseres Verkehrssystems, das vorrangig auf privatem Autobesitz basiert und sich auch daran ausrichtet, hin zu einer umwelt- und klimaverträglichen Mobilität für alle im Umweltverbund (ÖPNV, Fahrrad, Fußverkehr), ergänzt durch Sharing sowie Liefer- und Fahrdienste für Personen und Güter. Dies ermöglicht gleichzeitig die Vision Zero.

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