Nordost,
Verkehrssicherheit
VCD Nordost aktuell
Nach wie vor sterben jährlich mehr als 40 Menschen im Berliner Straßenverkehr, meist ungeschützte Verkehrsteilnehmer:innen wie Radfahrende und Zufußgehende, vor allem Ältere und Kinder. Das wollen wir nicht einfach so hinnehmen!
§ 10 (3) des Berliner Mobilitätsgesetzes schreibt vor: „Ziel ist, dass sich im Berliner Stadtgebiet keine Verkehrsunfälle mit schweren Personenschäden ereignen. Diese „Vision Zero“ ist Leitlinie für alle Planungen, Standards und Maßnahmen mit Einfluss auf die Entwicklung der Verkehrssicherheit.“ |
Der VCD Nordost fordert dieses Versprechen der „Vision Zero“ nachdrücklich ein. Aus unserer Sicht bewirkt die notwendige Mobilitätswende mit dem konsequenten Umstieg auf den Umweltverbund unter entsprechend deutlicher Verringerung und auch Entschleunigung des Kfz-Verkehrs gleichzeitig eine signifikante Erhöhung der Verkehrssicherheit.
Denn in aller Regel sind es Kfz die töten.
Die ungeschützten Opfer sind meist durch Zufall bestimmt: Zur falschen Zeit am falschen Ort. Das heißt auch: Jede und Jeden von uns kann es jederzeit treffen.
Sie sind Opfer eines Verkehrssystems, das nach wie vor vor allem auf Kfz ausgerichtet ist. Dass es dabei Tote und Verletzte gibt, daran haben wir uns gewöhnt und erscheint als Normalität. Die Beiläufigkeit, mit der Verkehrstote meist mit einer kurzen Meldung abgetan werden, finden wir unerträglich.
Dabei machen uns andere Städte wie Oslo oder Helsinki mittlerweile vor, dass es auch anders geht: Mit einem klaren Fokus auf Unfallvermeidung, durch Verkehrsberuhigung und Entschleunigung, insbesondere Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts und eine intensive Verkehrsüberwachung, konnte die Zahl der Verkehrstoten in kürzester Zeit auf Null gesenkt werden. Die #VisionZero ist also möglich. Und das fordern wir auch für unsere Stadt Berlin ein.
Bis dahin verdienen Unfallopfer, Angehörige und Hinterbliebene unsere Solidarität als Stadtgesellschaft. Denn sie sind Opfer eines Verkehrssystems, das wir uns leisten, und sie dürfen deshalb bei der Bewältigung der Folgen nicht allein gelassen werden.
Der VCD Nordost fordert:
Darüber hinaus sollte überlegt werden, nach tödlichen Unfällen die jeweilige Kreuzung erst dann wieder für Kfz-Verkehr freizugeben, wenn die Unfallursachen ermittelt und erkannte Gefahrenquellen beseitigt wurden.
Der Schutz von Menschenleben muss wichtiger sein als die vermeintliche Flüssigkeit des Kfz-Verkehrs!