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Pressemitteilung: Mahnwache für getötete Fußgängerin am Samstag

Auf Berlins Straßen sind seit Jahresanfang 22 Menschen umgekommen, die zu Fuß unterwegs waren. Letzten Dienstag starb eine 72-jährige Frau, die von einem Transporter auf der Heerstraße an der Freybrücke gerammt wurde.

Gemeinsame Pressemitteilung von Changing Cities e.V., Fuss e.V. und VCD Nordost

Zeit: Samstag den 23.11.2019, 16:30 Uhr

Ort: Heerstraße, Ostseite der Freybrücke, Höhe Heerstraße 200

Bei einer Mahnwache für die Getötete am Samstag den 23. November um 16:30 Uhr wird am Unfallort in Spandau eine weiße Figur aufgestellt. Zu ihr rufen die Vereine Changing Cities, FUSS e.V. und Verkehrsclub Deutschland (VCD) auf. Die drei Vereine weisen darauf hin, dass vor allem Seniorinnen und Senioren im Berliner Verkehr stark gefährdet sind: Von den 22 Getöteten waren 13 über 60 Jahre alt, elf davon waren über 70 und fünf über 80 Jahre alt.

Es wird immer wieder auf schreckliche Weise deutlich, dass sich gerade ältere Menschen zu Fuß nicht dem Berliner Fahrzeugverkehr anpassen können. Darum geht nur eins: Der Fahrzeugverkehr muss sich diesen Menschen anpassen. Er muss langsamer werden, Fußgänger brauchen mehr Schutz und Vorrang. Wirksamste Einzelmaßnahme ist Tempo 30 statt 50. Das senkt die Wahrscheinlichkeit um drei Viertel, dass ein Mensch stirbt. Und viele Unfälle passieren dann gar nicht, weil die Fahrer*innen noch rechtzeitig anhalten können.

Die stärksten Gefährder sind schwere Fahrzeuge. Zehn Menschen starben bei Unfällen mit LKW und einem Transporter, vier allein beim SUV-Unfall in der Invalidenstraße. Eine aktuelle Studie der Unfallforschung der Versicherer zu Lkw-Unfällen mit Fußgängern empfiehlt dringend „ergänzende Assis­tenzsysteme, die den Front­bereich überwachen und idealerweise den Anfahrvorgang stehender Lkw unterbinden, wenn sich dort ungeschützte Verkehrsteilnehmer aufhalten“. Ferner könnten „Lkw mit tieferge­setzten, vorgezogenen Fahrerkabinen einen erheblichen Beitrag leisten, die direkte und indirekte Sicht des Fah­rers auf das Fahrzeugumfeld zu verbessern“.

Hinweis: Unsere Unfallzählung weicht von der der Polizei ab, da wir auch Unfälle einbeziehen, wie jenen, bei dem ein Mann zu Fuß zu seinem Pkw unterwegs war, und jenen, bei dem eine Frau im Bereich zwischen Gehweg und Privatgelände umkam.

Zum Gedenken an die Verunglückte stellen die Organisatoren eine weiße Figur am Ort des Unfalls auf.

Die Mahnwache ist als Demonstration bei der Versammlungsbehörde angemeldet.

 

Weiterführende Links:

Studie der Unfallforschung der Versicherer

Die Polizeimeldung vom 20.11.2019: https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/pressemitteilung.867416.php

Das Berliner Mobilitätsgesetz mit Begründungen: https://www.wheels4lovers.com/mobg/MobG.html

 

Ansprechpartner für VCD Nordost:

Heiner von Marschall, heiner.v.marschall@vcd-nordost.de, 0174 465 6523

Ansprechpartner für FUSS e.V.:

Roland Stimpel, roland.stimpel@fuss-ev.de, 0163 1833 508

Ansprechpartnerin für die Presse im Team Changing Cities e.V.:

Ragnhild Sørensen, ragnhild.soerensen@changing-cities.org, 0171 535 77 34

Weitere Ansprechpartner vor Ort:

Annabelle Wolfsturm, 0179 491 4815

Stefan Gammelien, 01522-204 7379

 


 

Der VCD (Verkehrsclub Deutschland) setzt sich ein für ein positives Miteinander aller Verkehrsarten, eine ökologische Verkehrswende und Mobilität für Menschen. Schwerpunkte sind dabei die Förderung des Umweltverbundes (ÖPNV, Fahrrad und Fußverkehr) und mehr Verkehrssicherheit gerade auch für die schwächeren Verkehrsteilnehmer.

Der VCD Nordost ist der Landesverband für Berlin und Mecklenburg-Vorpommern

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